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Caritas Bildungszentrum Rhede weiht neuen Standort ein:Wissensvermittlung mit Empathie

Es gibt Lern- und Arbeitsorte, an denen ist die Stimmung einfach grundlegend positiv. Das hat in erster Linie mit den Menschen zu tun, die dort zusammenkommen. Ein wunderbares Beispiel ist das Caritas Bildungszentrum (CBZ) in Rhede. Die Pflegeschule weihte am Freitagmorgen ihre neuen Räume an der Albert-Einstein-Straße 1 ein. Dort hat das Bildungszentrum in einem Neubau das Erdgeschoss und das 1. Obergeschoss bezogen.
Pfarrer Stefan Scho segnete die neuen Räumlichkeiten des Caritas Bildungszentrums Rhede. Schulleiterin Maria Werner assistierte.
Datum:
27. Okt. 2023
Von:
Christian Bödding
In diesem Neubau an der Albert-Einstein-Straße 1in Rhede nutzt das Caritas Bildungszentrum das Erdgeschoss und das 1. Obergeschoss.

Sehr zur Freude von Schulleiterin Maria Werner, ihrer Stellvertreterin Tatjana Laing, dem Kollegium und den Schülern. Knapp über 1000 Quadratmeter stehen für die Bildungsarbeit zur Verfügung, es gibt große Kurs- und Klassenräume, digitale Arbeitsmittel und modernste Ausstattung. Doch werde in der Pflegeschule in Rhede nicht nur Wissen vermittelt, sagte Bürgermeister Jürgen Bernsmann in seiner Laudatio. Vermittelt werde auch „Empathie und Fürsorge“. Beide Begriffe zogen sich wie ein roter Faden durch die Veranstaltung.

Begonnen hatte die Feierstunde mit einem Wortgottesdienst und der Segnung der Räume durch Pfarrer Stefan Scho aus Südlohn, zugleich Vorsitzender des Caritasrates des Caritasverbandes Ahaus-Vreden. Das Caritas Bildungszentrum Rhede ist eine von acht Pflegeschulen des Caritas Bildungswerkes, das Bildungswerk wiederum ist eine Tochtergesellschaft des Caritasverbandes Ahaus-Vreden. Zu den Gästen der Feier gehörten unter anderem weitere Mitglieder des Caritasrates sowie die Mitarbeitenden des Bildungszentrums.

Bürgermeister Jürgen Bernsmann erinnerte in seiner Rede an die Anfänge des damaligen „Fachseminars für Altenpflege“, das 1989 an der Gartenstraße in Rhede mit der Ausbildung von Pflegefachkräften begann und dort bis 2017 beheimatet war. Dann folgte der Umzug in die ehemalige Hans-Christian-Andersen-Schule an der Wolbrinkstraße. „Es war klar, dass der Standort nur eine Übergangslösung sein konnte“, erklärte Bernsmann. Rhedes Erster Bürger zeigte sich froh, dass es gelungen sei, einen neuen Standort für das Caritas Bildungszentrum in Rhede zu finden. So hat das CBZ die Räume an der Albert-Einstein-Straße zunächst für die Dauer von zehn Jahren gemietet. Jürgen Bernsmann: „Die Investition hier ist ein klares Bekenntnis zur Pflegeausbildung. Hier wird in die Zukunft investiert – auf höchstem Niveau.“

Hans-Peter Merzbach, Geschäftsführer der Caritas Bildungswerk GmbH und zugleich Vorsitzender des Vorstandes des Caritasverbandes Ahaus-Vreden, stellte in seiner Rede die Bedeutung von Artikel 1, Absatz 1 unseres Grundgesetzes heraus: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“ Säuglinge seien auf Unterstützung angewiesen, Menschen in der letzten Lebensphase benötigten ebenso Unterstützungsbedarf. „Ohne die Hilfe und Unterstützung eines anderen ist ein Leben, auch ein Leben in Würde, nicht möglich. Somit werden insbesondere die Pflegefachkräfte zu Garanten der Menschenwürde.“ 

Gleichwohl sei der Beruf für die Mitarbeitenden oft sehr herausfordernd, zum Beispiel durch kurzfristige Vertretungen, Personalmangel und das hohe Arbeitspensum. „Oftmals kommen Pflegekräfte hierbei an die Grenzen der Belastbarkeit.“ Mit all diesen inhaltlichen Fragen und Herausforderungen müssten die oft noch jungen Menschen in der Pflegeausbildung umgehen lernen. 

Ziel sei es, sagte Hans-Peter Merzbach, für die den Pflegekräften anvertrauten Menschen ein Leben in Würde sicherzustellen, vom Lebensanfang bis zum Lebensende. „Ein sehr hoher Anspruch.“ Es gelte, sich mit diesen Herausforderungen auseinanderzusetzen. „Diese ethisch-moralischen Fragen brauchen einen Raum und ein Forum und müssen und wollen inhaltlich diskutiert, bewertet und erörtert werden. Ich wünsche mir, dass diese Räumlichkeiten hierzu genutzt werden.“ Maria Werner sagte dies zu und bat bei der Aufgabe um Unterstützung.

Jochen Albers als Sprecher der regionalen Arbeitsgemeinschaft katholische Altenheime griff in seiner Rede die „Wertevermittlung“ des Caritas Bildungszentrums auf. „Wir sind zu einer kirchlichen Segnung eingeladen, das ist in der heutigen Zeit nicht mehr selbstverständlich.“ Albers wagte auch einen Blick in die Zukunft: „Es gilt, Pflegeeinrichtungen zukunftsfähig zu machen, damit jeder Mensch, der Pflege benötigt, diese auch erhalten kann.“ Sicher werde die Digitalisierung im Pflegebereich weiter voranschreiten. „Ich glaube nicht, dass Pflegeroboter zum Einsatz kommen, aber die Pflegedokumentation per Sprachsteuerung kommt ganz sicher.“

Wie weit das Caritas Bildungszentrum Rhede mit der Digitalisierung ist, konnten die Gäste nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung sehen. „Besichtigen Sie die Räume, probieren Sie Angebote aus“, lud Maria Werner ein. „Wir bieten Ihnen interessante Einblicke in unsere Arbeit.“ Davon wurde bis in den Nachmittag reichlich Gebrauch gemacht.

Einweihung der neuen Räume des Caritas Bildungszentrums Rhede

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